Bis ca. 1530 n. Chr. gab es in Deutschland nur die Katholische Kirche mit dem Papst in Rom an ihrer Spitze. Damals hat ein Mönch und Theologie-Professor mit dem Namen Martin Luther (1483 – 1546) viele Missstände der Kirche aufgedeckt und eine grundlegende Erneuerung gefordert. Missstände aufzudecken und zu bessern ist bis heute an vielen Orten eine wichtige Aufgabe.
Die daraus folgenden Entwicklungen haben in Deutschland sowohl unter den Christinnen und Christen als auch in den politischen Verhältnissen zu großen Veränderungen geführt. Diese geschichtliche Epoche bezeichnet man mit dem Begriff 'Reformation'.
Die vier wichtigsten Forderungen M. Luthers lauteten:
- Was Wahrheit ist, kann allein aus der Bibel heraus begründet werden.
- Ein Christ ist ein freier Mensch vor Gott durch den Glauben an Jesus Christus.
- Kirche darf keine weltliche oder staatliche Macht beanspruchen.
- Gutes Tun ist wichtig, um der Menschen willen. Vor Gott zählt die Gnade Jesu Christi.
Da diese Forderungen Martin Luthers in kurzer Zeit in ganz Deutschland viele Anhänger fanden, sah die katholische Kirche ihre damalige Machtposition grundsätzlich in Frage gestellt und bedrohte Martin Luther mit dem Tod. Deshalb waren die Anhänger Martin Luthers genötigt, eine neue unabhängige Kirche zu gründen. Aus diesen Anfängen haben sich dann die evangelischen Landeskirchen gebildet. Sie verteilen sich heute über ganz Deutschland und umfassen unterschiedlich große Gebiete.
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Die Landeskirche Hannovers erstreckt sich über die größten Teile des Bundeslandes Niedersachsen.
Zur Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gehören 19,153 Millionen Menschen (2022), zur römisch-katholischen Kirche 20,9 Millionen (2022), zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, 2,3 Mio. (2022). Ca. 1 Million Menschen gehören unterschiedlichen freien Kirchen, Gemeinden und Gruppen an (2021). Durch Migration leben heute (2022) ca. 3,85 Millionen orthodoxe, orientalische und katholisch unierte Christinnen und Christen in Deutschland.
Überall in Deutschland leben heute Christinnen und Christen unterschiedlicher Konfession (evangelisch, katholisch, orthodox) in guter ökumenischer Nachbarschaft. Die feindlichen Streitigkeiten vor 500 – 400 Jahren haben sich in eine Zusammenarbeit in gegenseitigem Respekt verwandelt.